Retargeting – warum ist es so wichtig?

Inhaltsverzeichnis.
  1. Was ist Retargeting?
  2. Noch nicht klar genug? Hier ein konkretes Retargeting-Beispiel:
  3. Die Vorteile von Retargeting
  4. Die verschiedenen Retargeting-Taktiken
  5. Best-Practice für Retargeting-Kampagnen
  6. Die Herausforderungen und Kritikpunkte des Retargetings
  7. Die Grenzen von Retargeting und mögliche Lösungen
  8. Fazit

1. Was ist Retargeting?

Retargeting, auch als Remarketing bekannt, ist ein wichtiges Werkzeug im Online-Marketing. Es richtet sich an User, die schon einmal eine bestimmte Webseite besucht oder ein bestimmtes Produkt angeklickt haben. Diese User werden dann beim weiteren Surfen im Internet gezielt mit Werbung für die besuchte Seite oder das angeklickte Produkt angesprochen.

Das große Ziel: Sich wieder ins Gedächtnis zu rufen und so die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der User zurückkehrt und etwas kauft oder eine andere gewünschte Aktion ausführt. Retargeting wird besonders oft im Online-Handel eingesetzt und funktioniert sowohl auf Computern als auch auf Smartphones und Tablets.

2. Noch nicht klar genug? Hier ein konkretes Retargeting-Beispiel:

Als Max eine Website mit den Laufschuhen besucht hat, wurde ein Cookie auf seinem Computer gesetzt. Dieses Cookie speichert Informationen über die Produkte, die er sich angesehen hat.

Ein paar Tage später surft Max auf einer anderen Website, die Werbeflächen von demselben Werbenetzwerk nutzt. Dank des gesetzten Cookies erkennt das Werbenetzwerk Max und spielt eine Anzeige für genau die Laufschuhe aus, die er sich zuvor auf der Website angesehen hat.

Die Anzeige dient als Erinnerung für Max und weckt sein Interesse erneut. Er klickt auf die Anzeige und wird zurück zu den Online-Shop geleitet, direkt zur Produktseite der Laufschuhe.

Dieses Mal entscheidet sich Max dazu, die Laufschuhe zu kaufen. Das Retargeting hat erfolgreich dazu beigetragen, einen User zurück auf die Seite zu bringen und eine Conversion zu erzielen.

3. Die Vorteile von Retargeting

  • Erhöhung der Sichtbarkeit: Remarketing hilft Dir, Deine Marke oder Dein Produkt im Gedächtnis der User zu halten und so die Sichtbarkeit zu erhöhen.
  • Steigerung der Conversion-Raten: Durch die erneute Ansprache von interessierten Usern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie zurückkehren und die gewünschte Aktion abschließen.
  • Zielgerichtete Werbung: Remarketing ermöglicht eine sehr spezifische Zielgruppenansprache, was die Effektivität Deiner Werbemaßnahmen erhöht.

4. Die verschiedenen Retargeting-Taktiken

Sequenzielles Retargeting: Diese Methode passt Werbebotschaften dynamisch an den Fortschritt des Besuchers im Verkaufsprozess an, was besonders bei langen Verkaufszyklen und hochpreisigen Produkten entscheidend ist. Zielgruppen werden dabei in Kategorien segmentiert und je nach Interaktion und besuchter Seite hinzugefügt oder entfernt. Das „See, Think, Do, Care“-Framework von Avinash Kaushik bietet hierfür eine effektive Strukturierung.

Zeitverzögertes Retargeting: Hier werden User basierend auf dem Zeitpunkt ihres letzten Website-Besuchs kategorisiert, um ihnen im Laufe der Zeit unterschiedliche Anzeigen zu präsentieren. Diese Methode hilft, das Interesse aufrechtzuerhalten und Nutzer zurückzubringen, wobei die Herausforderung darin besteht, die Anzeigen rechtzeitig auszuspielen und die abnehmende Motivation der User zu berücksichtigen. Beachte die begrenzte Lebensdauer von Retargeting-Zielgruppen in Werbenetzwerken wie Google Ads und Facebook.

5. Best-Practice für Retargeting-Kampagnen

  1. Konversionen klug aussortieren: User, die bereits konvertiert haben, sollten aus Deinen Retargeting-Kampagnen ausgeschlossen werden. Dies schont nicht nur das Nervenkostüm Deiner Kunden, sondern optimiert auch Dein Werbebudget.
  2. Kreative Vielfalt und A/B-Testing: Vermeide Monotonie in Deinen Anzeigen und setze auf Vielfalt sowie regelmäßige A/B-Tests. Dies verhindert nicht nur den sogenannten „Ad Fatigue“-Effekt, sondern liefert Dir auch datenbasierte Einblicke, um die Performance Deiner Anzeigen kontinuierlich zu steigern.
  3. Dosierung ist das A und O: Ein Zuviel an Werbung kann Deine Zielgruppe abschrecken, ein Zuwenig die Wirkung verpuffen lassen. Die Kunst liegt in der Balance, und hier kommt das Frequency Capping ins Spiel, um die Anzeigenfrequenz pro User optimal zu justieren.
  4. Frequenz intelligent begrenzen: Nicht jeder Seitenbesuch sollte zu einer Flut an Werbeeinblendungen führen. Mit Frequency Capping halte die Balance und sorge dafür, dass Deine Marke präsent, aber nicht aufdringlich ist. Unsere Empfehlung: Maximal 3-4 Impressionen pro User und Tag.
  5. Zielgruppensegmentierung mit Finesse: Passe Deine Werbebotschaften den verschiedenen Phasen der Customer Journey an. Je präziser und relevanter Deine Anzeigen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer positiven Resonanz.
  6. Branding nicht vergessen: Deine Anzeigen sollten eine subtile, aber deutliche Verbindung zu Deiner Marke herstellen. Nutze Dein Logo und andere Branding-Elemente konsequent, um Wiedererkennung zu schaffen und Deine Anzeigen aus der Masse hervorzuheben.

6. Die Herausforderungen und Kritikpunkte des Retargetings

Trotz seiner Effektivität birgt Retargeting auch Risiken und Kritikpunkte. Zeitliche Aspekte spielen eine große Rolle, da potenzielle Kunden das Interesse an Deinem Produkt oder Deiner Dienstleistung schnell verlieren können. Für den Verbraucher erscheint Retargeting oft undurchsichtig und es gibt Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre. Neue Cookie-Richtlinien verlangen nun, dass Webseiten auf die Verwendung von Cookies hinweisen und die Zustimmung der User einholen, doch ein Opt-Out ist oft nicht möglich.

7. Die Grenzen von Retargeting und mögliche Lösungen

Hauptsächlich spricht Retargeting User an, die bereits Interaktionen mit Deiner Website hatten, was die Erschließung neuer Kunden erschwert. Übermäßiger Einsatz von Retargeting kann also zu „Banner Blindness“ führen, bei der Nutzer Anzeigen ignorieren und sogar negative Gefühle gegenüber Deiner Marke entwickeln, wenn sie sich „verfolgt“ fühlen.

Die wachsenden Datenschutzbedenken und die Zurückhaltung der Userin Bezug auf Cookies und Online-Tracking können ebenfalls die Effektivität Deiner Retargeting-Kampagnen beeinträchtigen. Zusätzlich sind Retargeting-Kampagnen oft von den Regeln und Algorithmen großer Plattformen wie Google oder Facebook abhängig. Diese können sich natürlich ändern und Deine Kampagnenleistung erhelblich beeinflussen.

Um die genannten Herausforderungen zu bewältigen, kannst Du aber auf verschiedene Strategien zurückgreifen:

  • New Audience Targeting: Dies ermöglicht die Erschließung neuer Zielgruppen, beispielsweise durch Lookalike- oder Similar-Audiences-Funktionen auf Plattformen wie Facebook.
  • Content Marketing: Organischer Content zieht neue Besucher auf Deiner Website, erweitert den Pool für Retargeting und erhöht somit Deine Reichweite.
  • Cross-Channel-Marketing: Die Nutzung verschiedener Marketingkanäle erweitert die Reichweite und steigert die Effektivität.
  • Personalisierte Anzeigen: Die Ausrichtung von Anzeigen auf individuelle Interessen und Verhaltensweisen der User verbessert die Reaktion und Nutzererfahrung.
  • Datenschutzfreundliche Alternativen: Forsche nach Alternativen zum Cookie-basierten Tracking, um Datenschutzbedenken Rechnung zu tragen.
  • Frequency Capping: Begrenze, wie oft User Deine Anzeigen innerhalb eines bestimmten Zeitraums sehen, um Überbelastung zu vermeiden und ein positives Markenerlebnis zu schaffen.

8. Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass Retargeting eine mächtige Strategie im Online-Marketing ist, die – wenn sie richtig eingesetzt wird – Deine Markenpräsenz steigert und Deine Verkaufszahlen erhöht. Du musst jedoch sehr sensibel vorgehen, um das Vertrauen Deiner User nicht zu verlieren und den langfristigen Erfolg Deiner Online-Marketing-Maßnahmen zu sichern. Gerne unterstützen wir dich dabei! Schreib uns dazu einfach eine Nachricht.

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